Unsere ehemaligen Chorleiter

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Dieter Boch | 1971-1994

DieterBoch leitete den Chor 23 Jahre lang – für 120 Auftritte war er verantwortlich. In Stuttgart, wo er einige Jahre lebte, sang er im Stuttgarter Kammerchor mit und war bald Assistent von Martin Hahn, dem Chorleiter. Nach seiner Rückkehr lud er 1969 Emmendinger Freunde und Verwandte zu einem Treffen und zum gemeinsamen Singen ein, woraus der Kammerchor Emmendingen entstand, der 1971 sein 1. Konzert gab.

Seine große Leidenschaft, ja sein eigentlicher Lebensinhalt war die Musik. Das Musikleben in Emmendingen und besonders der Kammerchor lagen ihm am Herzen. Wenn es galt, die Interessen von Kultur, Kunst und Musik zu vertreten, kam auch seine streitbare Seite zum Vorschein. Sein gesamtes musikalisches Wissen erarbeitete er sich autodidaktisch ohne Musikstudium und setzte sich und damit auch dem Chor immer wieder neue, hohe Ziele. Seine Musizierfreude, sein Humor, seine Begeisterungsfähigkeit, seine Kreativität und seine Art, das Leben zu genießen banden viele Sängerinnen und Sänger eng an den Chor. Seine Frau Gudrun war seine rechte Hand, Gerd Weese unterstützte ihn als Schatzmeister. Bis zu seinem Abschied 1993 war er ehrenamtlich, ohne Vergütung tätig. Er war Dirigent und Manager in einer Person, der Chor lebte von seinen Ideen und Projekten: Vielfältige Konzertprogramme, Konzerte im In- und Ausland, Wochenendsingen mit gemütlichen Abenden, Diskussionen über Musik, Kultur, Politik und Wein …
Hans-Peter Nusser

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Andreas Maurer-Büntjen | 1995-1999

50 Jahre Emmendinger Kammerchor – da lohnt ein Blick zurück:
Der unbedingte Wille, gemeinsam singen zu wollen, Gemeinschaft zu leben und sich in der weiten Welt der Musik immer wieder auf neue Werke einzulassen und dabei über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen, trieben die Mitglieder des Chores schon immer an.

Nach der prägenden Zeit des ersten Dirigenten, der den Chor fast die Hälfte seines heutigen Bestehens leitete, übernahm ich die Leitung – für zunächst zwei Jahre zugesagt – vier Jahre lang! Diese Jahre waren für den Chor wie auch für mich formend. Der Chor musste sich nach langer Zeit unter einer stetigen Leitung auf eine neue Person einstellen und für mich war es der Durchbruch im Fach Dirigieren! In musikalischem Hause aufgewachsen schlug mein Herz stets für das Instrument Orgel. Als Hobby-Cellist spielte ich bis dahin in einigen Orchestern und kannte daher die musikalische Szene recht gut. In die verantwortliche Rolle des Dirigenten zu schlüpfen, fiel mir im Musikstudium nicht leicht. Der Tipp meines Dirigierprofessors damals half: ,.( … ) legen Sie sich einen guten Chor zu, dann findet sich alles wie von selbst!“ Er sollte Recht behalten!

Der Aufbruch 1998 nach Hamburg fiel mir nicht leicht. Die Menschen im Norden ticken anders und ich musste mich von den gut-badischen Gewohnheiten ein Stück verabschieden. Der Emmendinger Kammerchor war mir in kürzester Zeit ans Herz gewachsen. Das Abschiedsprojekt mit dem Requiem von Gabriel Faure wurde für mich „als verbindendes Element“ sowohl in Emmendingen in der katholischen Kirche wie auch in meiner neuen Kirchenmusikstelle in Hamburg-­Eppendorf aufgeführt.

Das Abschiedsgeschenk des Kammer­chors hüte ich wie meinen Augapfel: Ein persönlich für mich hergestelltes Dirigentenpult! Das passte damals wie heute so richtig gut.

Portrait-Foto - Matthias Böhm - Chorleiter Kammerchor Emmendingen-1999-2000

Matthias Böhm | 1999-2000

Liebe Cantores, lieber David,

zum 50-jährigen Bestehen des Emmendinger Kammerchores darf ich Ihnen herzlich gratulieren.

Nur eine kurze, aber schone Zeit haben wir zusammen mit intensiven und lustigen Proben sowie einigen sehr gelungenen Aufführungen miteinander verbracht. Dabei haben sich musikalische Arbeit und die angenehme, heitere Choratmosphäre immer wunderbar ergänzt. Haydns Stabat Mater war dabei sicher der Höhepunkt, ап den sich vielleicht einige noch immer gern erinnern.

Für die Zukunft wünsche ich dem Emmendinger Kammerchor alles Gute!

Möge der Generationenwechsel im Chor gut gelingen, damit die Fackel von Dieter Boch immer wieder weitergereicht werden kann.

In herzlicher Verbundenheit grüßt Sie und alle Vorgänger und Nachfolger im Amt

Matthias Böhm

Portrait-Foto - Dominik Hormuth - Chorleiter Kammerchor Emmendingen - 2000-2005

Dominik Hormuth | 2000-2005

Als ich meine Stelle als Repetitor und Kapellmeister am Theater Freiburg angetreten hatte, ergab sich die Gelegenheit, den damals bereits traditionsreichen Kammerchor von Matthias Böhm zu übernehmen.

Das war für mich ein Glücksfall, denn hier konnte ich mit einem leistungsfähigen und motivierten Klangkörper wunderschöne Musik gestalten. In diesem „semiprofessionellen“ Bereich sind viel mehr Proben als im voll professionellen Theateralltag üblich gemeinsam kann an musikalischem Ausdruck, Phrasierung, Klangfarben gefeilt werden. Und all dies mit den regelmäßigen Highlights der Konzerte, ein Ziel, auf das hingearbeitet wird und das die Motivation steigert.

In gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung haben wir gemeinsam unterschiedlichste Chorliteratur erarbeitet – von Monteverdi über Bach und die Romantik bis zur Uraufführung des Sonnengesangs von R. Schweizer, vom A-cappella-Madrigal über klavierbegleitete Chansons des Roses und Brahms-Liedern bis hin zu Oratorien mit großem Orchester. Obengenannte Uraufführung im Jahre 2004 ist mir als ein besonderes Highlight im Gedächtnis geblieben, die Erarbeitung dieser wunderbaren Komposition war eine große Herausforderung, die der Kammerchor bravourös gemeistert hat ~ Gratulation noch heute dazu!

Ein weiterer Höhepunkt war natürlich die Chorreise 2003 nach Bratislava, Sandomierz und Eisenberg – sinnbildlich auch für die Geselligkeit im Chor und das Miteinander auch außerhalb der Chorproben, was sich auf das gemeinsame Singen auswirkt. Viele schöne Gespräche, z.B. nach Proben und Konzerten bei einem schönen Glas Wein, viele persönliche und kulturelle Erlebnisse sind mir in guter Erinnerung! Aufgefrischt werden diese Erinnerungen übrigens mindestens jedes Jahr zur Weihnachtszeit: Der Mitschnitt unseres Konzertes mit Vivaldis Gloria und Bachs Magnificat von 2002 ist in unserer Familie fester Bestandteil des
Weihnachtsrituals, wir hören die CD jedes Jahr, und immer wieder bin ich erfreut von dieser tollen, ausdrucksvollen musikalischen Leistung. Vielen Dank an den Kammerchor an dieser Stelle und alles Gute für die Zukunft – auf in die nächsten 50 Jahre!

Dominik Hormuth